Hier erfahren Sie, was es alles zu beachten gibt, wenn Sie ein Haus oder eine Wohnung verkaufen möchten, ohne dabei eine Bruchlandung zu machen. Denn für die allermeisten von uns gilt, dass man derart große Geschäfte entweder zum ersten mal oder zumindest äußerst selten macht. Die Übung und der Überblick fehlen also!
Die Lage und die Flurstücknummer
Diese bekommen
Sie kostenpflichtig beim örtlichen Katasteramt oder Online als
Flurplan/Katasterplan bzw. Lageplan und als Auszug aus dem
Liegenschaftskataster
Die Eigentumsverhältnisse, Nutzen, Rechte,
Verpflichtungen und Belastungen am Objekt
Diese Daten stehen im
Grundbuch. Dort stehen neben der Grundstücksgröße auch Teilungserklärungen,
Wohnungsblätter, eventuelle Belastungen, Eigentümer und sogenannte
Grunddienstbarkeiten wie Nutzungsrechte anderer, aber auch noch weitere
Einschränkungen oder Rechte, sofern vorhanden. Sie bekommen einen
Grundbuchauszug kostenpflichtig entweder online oder beim zuständigen
Grundbuchamt bzw. Amtsgericht
Die bauliche Nutzbarkeit, mögliche weitere
Bebauungsmöglichkeiten
Beim Bauaufsichtsamt, der Denkmalschutzbehörte
ggf. und dem Planungsamt bekommen Sie Bebauungspläne, Flächennutzungspläne
und weitere Auskünfte über eine mögliche Nutzung oder weitere Möglichkeiten
mit einem Grundstück
Baupläne, Grundrisse und Flächenberechnungen
Diese bekommen Sie aus Ihren Bauunterlagen. Wenn Sie diese nicht mehr haben
sollten, kann das Bauaufsichtsamt oder das Stadtarchiv weiterhelfen. Wichtig
sind diese, damit Sie eine genaue Wohnfächenberechnung, Daten über weitere
Nutzflächen, Grundrisse, Kanalisation/Abwasseranlage, Rohrleitungen,
Wandstärken und -ausführungen, das Dach, die Dämmung und vieles an Daten
mehr haben, die später ein Kaufinteressent gerne in Erfahrung bringen
möchte. Sollten Sie keine Daten mehr finden, müssen Sie ein Aufmaß erstellen
lassen, um Grundrisse und Flächen zu bekommen, sowie selbst recherchieren,
wie die Immobilie gebaut wurde (Fachwerk, Massiv, Dämmung, Fenster,
Dach,...)
Energieausweis
Vom zuständigen Kaminkehrer
erhalten Sie diesen. Es ist verpflichtend, diesen aktuell zu halten und
vorzuzeigen, wenn Kaufinteressenten danach fragen.
Wissen über Gesetzesänderungen und bauliche
Standards
Hat ein Käufer bestimmte Gesetzesnovellen zu beachten? Das EEG
(Erneuerbare Engergie Gesetz) schreibt z.B. vieles zum Thema Heizungsanllage
und Hausdämmung vor. Hier bieten sich ggf. Fördermöglichkeiten, aber auch
Zwänge, Fristen, die ein neuer Eigentümer z.B einhalten muss, wenn er eine
30-Jährige Ölheizung erneuern muss. Hier darf beim Immobilienverkauf nichts
verschwiegen werden.
Daten zu Mietverhältnissen
Ist das Objekt
vermietet oder teilvermietet, benötigen Sie die Mietverträge und Angaben
über die Jahresnettomieteinnahme (JNME), sowie die Laufzeiten ggf.. Auch
Mietkautionen sind zu beachten.
Betriebskosten und Verbrauchskosten
Wichtig
zu wissen für einen Kaufinteressenten ist ebenfalls, was die jährlichen
Kosten waren oder sind, wenn das Haus normal Bewirtschaftet wird. Die Daten
umfassen neben Hausstrom, Wasserverbrauch und Gebäudeversicherungen auc die
sog. öffentlichen Lasten wie Straßenreinigung, Abfallgebühren, Grundsteuer,
Kaminkehrerkosten etc., die im Grundabgabenbescheid zu finden sind
(Stadtkämmerei/Gemeinde)
Hausverwaltung und WEG-Regelungen
Ist eine
Hausverwaltung tätig, so benötigen Sie den Verwaltervertrag, die aktuelle
Teilungserklärung und -Vereinbarung, Hausgeldabrechnungen und die letzten
Protokolle über Eigentümerversammlungen. Oftmals regeln Hausverwaltungen
auch die Gebäudeversicherungen, Hausmeisterdienste usw. Hier erfahren Sie
auch, wie hoch die Instandhaltungsrücklage ist.
Wenn Sie diese relevanten Daten haben, sollten Sie eine fundierte Immobilienwertermittlung durchführen lassen, die nach der ImmoWertV erstellt sein muss. Hier helfen Ihnen Makler am besten weiter. Diese ist äußerst wichtig, damit Sie darstellen können, wie Sie auf den angesetzten Verkaufspreis kommen. Diesen möchten Kaufinteressenten, möchte man halbwegs professionell erscheinen, unbedingt begründet wissen.
2. Zusammengefasst gibt es also noch eine ganze Reihe an wertbeeinflussenden Faktoren
Nutzung (Art der Baulichen Nutzung, Bauweise, Geschosszahl, Geschossflächenzahl, Bebaubare Grundstücksgröße etc.)
Größe (Wohnflächenberechnung: Nutzfläche vs. Wohnfläche) nach Wohnflächenverordnung (WoFlV) oder die Bruttogrundfläche aller Vollgeschosse (BGF) nach DIN 277/2005 – mehr dazu hier
Allgemeinzustand
Liegenschaftszins
Alter
Renovierungsstau (auch Bauschäden, Schimmelbefall, etc.)
Ausstattung (Sonderausstattung, Balkon, Terrasse, Gartenanteil, Renovierungen, Reparaturen am Gemeinschaftseigentum, Wohngeld, Anzahl der Wohneinheiten, Garagen/ TG/ Abstellplatz)
Mieterträge (auch Wohngeldabrechnung und Eigentümerprotokolle)
Bautechnik (Heizung, Dämmung, Fenster/Türen, Rohrleitungen, Elektrik, etc.)
Politik
Konjunktur
Ausstattungsstandard
Eigenschaften
Harte und weiche Standortmerkmale
Umwelteinflüsse
Personenbezogenes Umfeld
Nutzbarkeit des Grundstücks bzw. der Immobilie (ausgebaute Dachgeschosse, Teilungserklärung/Aufteilungsplan und Grundbuchauszug: Teileigentum, Sondereigentum, Sondernutzungsrecht)
3. Marktanalyse für Betrachtungen, die in der Zukunft liegen – Faktoren, die eine Veränderung von Angebot und Nachfrage verursachen
rechtliche Rahmenbedingungen (Mietrecht/Mietendeckel, Afa/Steuerrecht, Umweltgesetzgebung, neue Baustandards)
Ausmaß und Art von Subventionen
Wohlstand des Wirtschaftsraums
Altersstruktur und Bildungsniveau der Bevölkerung
Entwicklung in Architektur und Gebäudetechnik
Schutz des Privateigentums
augenblickliche und künftige Konjunktur
Eigenheimquote
Gute Fotos bekommen Sie mit einem Ultraweitwinkel-Objektiv von ca. 140°, einer Lichtstärke von 1.8 (Aperture) hat und möglichst wenig ISO-Wert hat. Achten Sie auf die Belichtungsdauer, damit Szenen nicht über- oder unterbelichtet sind. Neueste Handymodelle können sich mit den richtigen Apps bereits eignen.
Schön sind einfallende Sonnenstrahlen für eine Tiefenwirkung
Mit dem richtigen Equipment können Sie 360°-Rundgänge oder Drohnenaufnahmen erstellen
Vergessen Sie nicht die Grundrisse und die Energiekennwerte
Achten Sie auf präzises und gutes Wording beim Text. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche, wie Raumaufteilung, Fenster, Bodenbeläge, technische Eckdaten, Ausstattung und Lage
Inserieren Sie möglichst auf den drei wichtigsten Immobilienplattformen wie mindestens immowelt, immoscout24 und immonet.de. Jede einzelne Plattform bietet Stärken und Schwächen, und ist unterschiedlich ausgerichtet. So sind manche mehr international, manche mehr bundesweit, andere mehr regional ausgerichtet
Inserien Sie auch z.B. auf kleineren Portalen wie ebay, quoka, 1aimmobilien, immobilie1 usw., um noch mehr potenzielle Interessenten zu erreichen
Buchen Sie ggf. besondere Werbeformen
Rechnen Sie damit, dass Inserate nicht gerade günstig sind! Tausend Euro pro Monat sollte eine halbwegs gute Vermarktungskampagne mindestens kosten und hier sollte man nicht geizen.
Antworten Sie stets zügig auf Anfragen von Interessenten und seien Sie gut erreichbar
Schaffen Sie sich eine strukturierte Organisation für Kontakte und Anfragen, erstellen Sie Standardantworten auf Standardfragen
Bereiten Sie das Objekt stets gut vor
Bei der Begehung sollten Sie bereits Grundkenntnisse eines Vertrieblers haben: Bedenken Sie ihren Redeanteil, seien Sie empathisch, widersprechen Sie nie, versuchen Sie als Eigentümer in jedem Fall möglich emotionslos zu sein, da an Ihnen so oder so eine Art "Befangenheit" unterstellt wird
Je mehr Ahnung vom Bauhandwerk, von Immobilien und dem Markt haben, und je besser Sie alle Unterlagen und Antworten griffbereit haben, desto besser stehen Ihre Chancen, dass Sie bei den ersten malen keine verkaufspsychologische Bauchlandung hinlegen. Eventuell sollten Sie zuvor bestimmte Fragetechniken und Einwand-/Vorwandstrategien einüben. Menschen, die sich in ihrer eigenen Expertise überleben fühlen haben Sie im Griff. Zeigen Sie in dem Fall also nicht, dass Sie kein Experte sind, indem Sie zu viel reden. Seien Sie dennoch ehrlich, offen und stets "auf der Seite des Interessenten"
Klären Sie Sie die Finanzierungsfrage: Machen Sie einen Bonitätscheck indem Sie sich Auskünfte über Vermögenswerte oder eine Finanzierungsbescheinigung zeigen lassen
Gehen Sie davon aus, dass Sie je nach eigener Situation (z.B. finanziell) in der Vermarktungsphase öfters die Nerven blank haben werden
Sie werden auf viele Menschentypen treffen, die Sie hinhalten werden oder unehrlich taktieren, schlichtweg nicht erscheinen oder Sie völlig täuschen, indem Sie Ihnen große Hoffnungen umsonst machen
Es wird Ihnen oft schwerfallen, echte Interessenten von "Begehungstouristen" zu unterscheiden
Alleine die Vorbereitung und stete Aktualisierung der Vermarktungskampagne wird Sie hunderte Stunden kosten und Sie werden oft Sachen nicht auf Anhieb verstehen, weil Sie sie zum ersten mal hören
Befindet sich Ihre Immobilie in einem schwierigen Marktumfeld oder ist es gar eine Problemimmobilie oder Luxusimmobilie, so kann sich der Verkauf mit hundert Begehungen oder mehr innerhalb eines Jahres sehr stark hinziehen. Irgendwann, auch wenn es mehr als tausend Stunden Arbeit kostet, wird jede Immobilie letztlich ihren Käufer finden. Es hängt natürlich auch stark vom Preis ab, weshalb eine richtige Einschätzung/Verkehrswertermittlung so wichtig ist
"Verbrennen am Markt" nennt man es, wenn der zu erzielende Wunschpreis zu hoch ist. In solchen Fällen kommt es sehr häufig vor, dass Interessenten auch dann skeptisch bleiben oder eher noch skeptischer dem Verkäufer gegenüber werden, wenn der Preis nach immer längerer Zeit immer weiter sinkt. Dann sinkt psychologisch gesehen auch das Vertrauen "in die Sache". Ein zu hoch angesetzter Preis bewirkt also meistens, dass die Immobilie später erst unter Wert weggeht. Sie ist "verbrannt am Markt". Anfängliche Gier (versuchen wir es mal) wird gewittert und wird vom Beobachter, der in der Regel schon länger sucht, mit großer Skepsis bestraft
Gehen Sie davon aus, dass eine Vermarktung mit Behördengängen und Inseraten usw. einige tausend Euro kosten wird und lange dauern kann, wenn viele vergleichbare Objekte zu ähnlichem Preis in Ihrer Region angeboten werden
Ist die Bonität des potenziellen Käufers zuverlässig geprüft, kann es zum Notar gehen
Vorher sollten beide Seiten einen Kaufvertragsentwurf gründlich geprüft und verstanden haben, letzte Fragen geklärt sein
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